In der Regel gibt es einen Grund, warum man etwas lernt. Dieser Grund, das Lernmotiv, kann Neugierde oder einfach Interesse an einem Thema sein; kommt der Antrieb zum Lernen aus der eigenen Person heraus spricht man von intrinsischer Motivation. Motivieren andere Gründe als die genannten zum Lernen, z. B. Druck der Eltern, Gruppendruck, versprochene Belohnung, gute Noten, kommt die Motivation also von außen spricht man von extrinsischer Motivation.
Die Lernpsychologie hat bestätigt, dass intrinsische Motivation zu größeren Leistungen anspornt als extrinsische Motivation. Der Lernerfolg ist um so größer, wenn es gelingt, sich selbst zu motivieren. Eine wesentliche Voraussetzung dafür ist, dass man sich über das angestrebte Ziel im Klaren ist und dieses genau formuliert, indem man es in Worte fasst.
Daneben ist es wichtig, zu erkennen, worin der Sinn besteht, warum etwas gelernt werden soll. Die meisten wissen aus Erfahrung, dass einem Lernen viel leichter fällt, wenn man weiss, wozu
man lernt. Erinnert sei in diesem Zusammenhang lediglich an die theoretische Führerscheinprüfung.
Machen Sie sich klar, bei welcher Gelegenheit Sie das zu Lernende gebrauchen oder anwenden können. Der Anwendungsfall sollte nach Möglichkeit in der näheren Zukunft liegen, da Belohnungen in
naher Zukunft wesentlich stärker motivieren als Belohnungen in ferner Zukunft.
Bei Zielen, die mit großem Lernaufwand verbunden sind und deren Verwirklichung sich über einen längeren Zeitraum erstreckt, werden Zielklarheit und das Erkennen des Sinnzusammenhangs allein nicht genügen. In solchen Fällen ist es sinnvoll, das angestrebte Gesamtziel in verschiedene, erreichbare Teilziele aufzuteilen. Diese Teilziele sollten überschaubar sein und in einem vernünftigen Zeitrahmen zu bearbeiten sein. Damit lassen sich größere Durststrecken beim Lernen vermeiden und der durch die Erringung eines Teilzieles vermittelte Erfolg spornt zum Weitermachen an.
Neben den intrinsischen Motivationsformen ist es oft hilfreich, auch extrinsische Anreize in das Lerngeschehen mit ein zu beziehen, um die Lernmotivation zusätzlich zu steigern.
So könnte man sich z. B. nach dem Erreichen eines Teilzieles mit einem schönen Abendessen oder einem Kinobesuch belohnen. Natürlich sollte der Zusammenhang zwischen Leistung und Belohnung
angemessen sein. Bei erreichten kleineren Etappenzielen wäre z. B. ein Schokoriegel oder ein Lieblingsmusikstück angebracht.
Motivationsstörungen können aus psychischen Ursachen resultieren, wie z. B. ein Gefühl von Angespanntheit oder Dinge, die einen noch emotional beschäftigen. Um einen klaren Kopf zum Lernen zu bekommen, kann MAT (mentales Aktivierungstraining) angewendet werden, das dabei hilft, in den optimalen Erregungszustand zu gelangen. Ein bis zwei MAT-Übungen vor dem eigentlichen Lernen angewandt und schon ist Ihr Gehirn auf “Betriebstemperatur” gebracht.